Artikel der DONAU-POST vom 10.04.2007

Die Gesten und Mimik passten                                                           

Der Würfelclub begeistert die Zuschauer mit vier Sketchen.

       

Bauer Franz (Mitte) muss sich zwischen seiner Zukünftigen (links) und seiner Ehemaligen (rechts) entscheiden. Szene aus: „ Die Zukünftige“. – Kunstkenner Paul Krause (sitzend, rechts) begutachtet mit seiner Frau Ria (links) und dem vorlauten Knecht Bene (Mitte) den Vorentwurf eines Kunstwerkes. Szene aus „ Der bayerische Picasso“. (Fotos: Fisch)

Altknecht Urban (sitzend) stiftete die liebeshungrige Magd Milli (links) zur Falschaussage bei der Gendarmerie an. Szene aus: „Rindviech bleibt Rindviech“.

 

Kurzweilige Unterhaltung an den beiden Osterfeiertagen – Liebe und Geld waren Themen

Demling. (tom) Die Texte saßen, die Gesten und die Mimik passten, die Burschen des Würfelclubs Demling sorgten an den beiden Osterfeiertagen für kurzweilige Unterhaltung beim zahleich erschienenen Publikum. Nach dem großen Erfolg aus dem letzten Jahr musste die Vorstandschaft um Peter Wagner sich nicht groß um den Kartenvorverkauf kümmern. Im Nu waren beide Abendveranstaltungen ausverkauft. Und die Zuschauer mussten ihr Kommen nicht bereuen, es war toll anzusehen, wie routiniert sich die Darsteller der vier Sketche auf der Theaterbühne gaben.

Hinter den Kulissen erstickte Regisseur Josef Peutler junior aufkeimende Nervosität und gab den Schauspielern letzte Tipps mit auf den Weg. Renate Dietl kümmerte sich derweilen um die Maske und die Kostüme der Laienschauspieler, die ohne Souffleuse auskamen. Zwischen den Pausen bauten Michael Kraus und Christoph Kutschenreiter flugs das Bühnenbild um.

Die über 200 erwartungsfrohen Zuschauer sahen vier Sketche, die sich der Theaterbeauftragte des Vereins, Lukas Wasserburger beim Münchener Theaterverlag ausgesucht hatte. Das Stück „ Der bayerische Picasso“ drehte sich um Liebe und Geld. Da hatte sich der mittellose Kunstmaler Uli (Manuel Karl) beim Haberlander-Wirt (Walter Dietl) und seiner Frau Cilli (Franz Fuchs) einquartiert. Die beiden sehen es gar nicht gerne, dass sich zwischen dem bayerischen Picasso und der hübschen Wirtstochter Hilde (Florian Bley) ein Techtelmechtel anbahnt. Doch Bene (Christian Liebl), der vorlaute Knecht des Wirts hilft mit allerlei Schabernack dem jungen Glück auf die Beine. Erst recht als der Kunstkenner aus Berlin, Paul Krause (Jürgen Zimmerer) zusammen mit seiner Frau Ria ( Peter Wagner) auf den Plan rückt. Die beiden „Preissn“ erkennen das malerische Geschick des jungen Uli, da hat zum Schluss der ausgesuchte Hochzeiter der Hilde, der Weichselbaumer Girgl (Daniel Fuchs) das Nachsehen.

Neulinge auf der Bühne
Beim Sketch „ Die Zukünftige“ standen vier Neulinge des Würfelclubs erstmals auf der Bühne. Bauer Franz (Stefan Pilz) hat seine Zukünftige, die Traudl (Timo Eckert) zum Kaffeenachmittag eingeladen. Doch die „Ehemalige“ vom Franz, die Christa (Johannes Neumeier) will so schnell das Feld nicht räumen und platzt ganz unvermittelt in die Kaffeetafel. Das bringt den Bauern Franz natürlich ganz schön in die Zwickmühle, der Konflikt scheint zu eskalieren. Erst die männliche Putzhilfe (Florian Dietl), die sich eigentlich als pfiffiger Vertreter entpuppt, regelt das Beziehungsgewirr, die Christa muss das Feld räumen, während die Traudl und der Franz ihr Liebesglück geniessen können.


Wenn man blind vor Liebe ist, macht man schnell mal eine Falschaussage. So auch beim Stück „Rindviech bleibt Rindviech „. Da schwärmt die Magd Milli (Tobias Beck) für den Fuhrunternehmersohn Gustav (Michael Steiner). Als dieser einen Motorradunfall hat, der Führerschein und somit auch das Ende des Fuhrunternehmens droht, will der durchtriebene Altknecht Urban (Markus Schneider) die ganze Geschichte auf seine Art lösen. Als die Polizei erscheint, ist die Aufregung groß, auch für Fuhrunternehmerswitwe Elli Hofbauer (Florian Rabenhofer). Doch der amtsmüde Gendarm Bieringer (Thomas Wierer) uns sein diensteifriger Assistent Salcher (Basti Held) ermitteln eigentlich in einem ganz anderen Delikt. Das Fuhrunternehmen bleibt daher bestehen, doch die liebeshungrige Milli muss sich trotz ihrer Falschaussage, einen neuen Verehrer suchen.

Je älter, je dümmer
Wenn einen alternden Bauern der Hafer sticht, gibt es so manche Turbulenzen. Vor allem dann , wenn sein Sohn das gleiche Objekt der Begierde ausgesucht hat. So gesehen beim Stück „ Je älter, je dümmer“. Der Leitner-Bauer (Ossi Kaiser) hat ein Auge auf seine fesche Dienstmagd Gretl (Michael Wagner) geworfen. Doch auch der Bauernsohn Michl (Lukas Wasserburger) ist ebenfalls in die Gretl verschossen. Als die resolute Leitner-Bäuerin (Franz Rabenhofer) die Heimlichkeiten spitz kriegt, heckt sie zusammen mit der Gretl einen Plan aus. Beim nächtlichen Zusammentreffen der beiden Männer mit der vermeintlichen Gretl, in die auch noch der Nachbar Thalhuber (Michael Weiß) und der Viehdoktor (Heinz Bachmeier) hineinplatzen, behält der junge Bauer Michl die Oberhand und der alte Leitner-Bauer musste das Feld räumen.